Porsche verabschiedet sich vom Diesel; so soll die Wohnungsnot gelindert werden; und weitere Themen

Die LinkedIn-Redakteure stellen für Sie jeden Tag die Nachrichten und Ideen zusammen, die Sie brauchen, um in der Arbeit mitreden zu k?nnen. Was denken Sie? Sagen Sie uns Ihre Meinung in den Kommentaren.

Porsche verabschiedet sich von der Diesel-Produktion. Vorstandschef Oliver Blume sagte der Bild am Sonntag (€), dass es von Porsche “künftig keinen Diesel mehr geben” werde. Stattdessen wolle sich Porsche auf Benziner, Hybride und ab 2019 auch auf reine Elektrofahrzeuge konzentrieren. Wie das Manager Magazin berichtet, soll ab sp?testens 2027 nur noch der Sportwagen 911 mit Verbrennungsmotor fahren. Diese Entscheidung ist vor allem eine Reaktion auf den Abgasskandal: Bisher wurde in etwa 60.000 Porsche-Fahrzeugen verd?chtige Software entdeckt. Ein Spitzentreffen von Bund und Autobranche zur Diesel-Nachrüstung verlief am Wochenende ergebnislos, Verkehrsminister Andreas Scheuer will jedoch bis Ende der Woche seine Pl?ne verkünden.

Mehr Sozialwohnungen und h?heres Wohngeld sollen Wohnungsnot lindern. Fünf Milliarden Euro will die Bundesregierung bis 2021 in den sozialen Wohnungsbau investieren. Davon sollen 100.000 zus?tzliche Sozialwohnungen gebaut werden. Das haben Wirtschaft und Politik bei einem Wohngipfel am Freitag beschlossen. Der Sozialverband VdK kritisierte die bereitgestellte Summe: Sie reiche “bei Weitem nicht aus”. Die gro?e Koalition will mit Ma?nahmen wie dem Baukindergeld für Familien, Steuerabschreibungen für den Bau von Mietwohnungen und der Bereitstellung von mehr bundeseigenen Grundstücken erreichen, dass bis zu 1,5 Millionen neue Wohnungen gebaut werden. Zudem soll das Wohngeld, ein Mietzuschuss für Menschen mit geringem Einkommen, erh?ht werden.

Maa?en wird Sonderberater – und nicht Staatssekret?r. Der bisherige Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maa?en wird nun doch nicht zum Staatssekret?r im Innenministerium bef?rdert. Er wechselt stattdessen als Sonderberater ins Innenministerium und erh?lt damit den Rang eines Abteilungsleiters. So bleibt Maa?en in der Besoldungsgruppe B9, wird also nicht bef?rdert. Die Opposition kritisiert diesen Kompromiss der gro?en Koalition, Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter spricht von einem “peinlichen Schmierentheater”. Vor allem die SPD hatte Maa?ens Versetzung aus der Verfassungsschutzbeh?rde gefordert, nachdem er nach den Ausschreitungen von Chemnitz Kanzlerin Angela Merkel in ihrer Auffassung widersprochen hatte, dass Rechtsextreme dort Jagd auf Ausl?nder machten, sowie die Authentizit?t eines Videos der Vorf?lle anzweifelte.

Schweiz stimmt für bessere Radwege und gegen faire Einkommen für Bauern. Die Fair-Food-Initiative fiel in einer landesweiten Volksabstimmung durch (€). Sie verlangte, dass Lebensmittel im gesamten Land nachhaltig, umwelt- und tierfreundlich produziert werden. Auch ein Vorsto? für gerechte Preise und die Stützung der Einkommen heimischer Bauern scheiterte, genau wie ein Verbot von Gentechnik und anderen Technologien wie Genome-Editing. Klare Zustimmung gab es hingegen für die bessere Unterstützung von regionalen Fahrradwegen durch den Bund. In St. Gallen wurde zudem für das sogenannte Burkaverbot gestimmt. In der direkten Demokratie der Schweiz k?nnen die Bürgerinnen und Bürger jedes Jahr mehrmals bei Volksabstimmungen über relevante Themen entscheiden.

Comcast kauft Bezahlsender Sky. Der US-Kabelnetzbetreiber übernimmt den britischen Fernsehsender für 29,6 Milliarden Pfund, umgerechnet etwa 33 Milliarden Euro. Mit diesem Gebot gewann das Unternehmen gegen 21st Century Fox. Dies teilte die übernahmekommission mit. Sky l?uft in 23 Millionen Haushalten in Europa, einer der gr??ten Ableger ist Deutschland mit 5,2 Millionen Kunden. Seit Ende 2016 hatten Comcast und Fox um die Wette geboten, daraufhin hatte die britische übernahmekommission eine Versteigerung angeordnet: Bei dieser bot Comcast 17,28 Pfund pro Aktie, w?hrend das H?chstgebot von Rupert Murdochs Fox bei 15,67 Pfund lag.

Idee des Tages: Ein gutes Unternehmen sollte die Bedürfnisse einer Gesellschaft erkennen und seine Produkte daran ausrichten, findet der ehemalige Fu?ball-Nationalspieler und Unternehmer Philipp Lahm. Für ihn besteht darin der Zusammenhang zwischen demokratischem Bewusstsein und ?konomischer Fantasie:

“Partizipation und ein demokratisches Grundverst?ndnis sind für mich unabdingbare Voraussetzungen für fruchtbare Zusammenarbeit, egal ob in Sport oder Wirtschaft.”

Was denken Sie? Sagen Sie uns Ihre Meinung zu den heutigen Themen in den Kommentaren und laden Sie Ihre Kontakte ein, mitzureden.

— Jakob Schulz, Sara Weber und Tobias Weidemann

Titelbild: Die Produktion eines Porsche 911 Carrera 4S in der Porsche-Fabrik in Stuttgart-Zuffenhausen (Foto: REUTERS/Ralph Orlowski)