R?umen wir mit den Vorurteilen über E-Autos auf!

R?umen wir mit den Vorurteilen über E-Autos auf!

  • Aufgrund der Produktion seien E-Autos genauso schmutzig wie Diesel
  • Die Rohstoffgewinnung für Lithium-Ionen-Batterien sei umweltsch?dlich
  • Das sind nur zwei von vielen Vorurteilen, mit denen ich aufr?umen m?chte

In den Medien werden aktuell vermehrt Stimmen laut, die das grüne Image von Elektroautos kritisieren und einen fatalen Denkfehler aufdecken wollen. Sie verbreiten Folgendes: Berücksichtige man die Produktion der Autos und deren Batterien sowie die Erzeugung des Stroms, den die Fahrzeuge ben?tigen, k?men mehr CO2-Emmissionen zusammen, als bei einem Diesel oder Benziner. Doch wie steht es wirklich um die ?kobilanz der E-Autos? Ich m?chte hier aufgeführte Argumente auf die Probe stellen.

Aussage: E-Autos emittieren mehr als Diesel

Es ist wahr, dass Elektroautos Strom brauchen und daher nur so sauber sein k?nnen wie der von ihnen verbrauchte Strom. Würden E-Auto-Besitzer zu 100 Prozent Kohlestrom verwenden, m?ge die Rechnung aufgehen, dass moderne Verbrenner eine bessere CO2-Bilanz besitzen als Elektroautos haben. Jedoch kommen bereits heute über 40 Prozent unseres Stroms aus erneuerbaren Energien. Und mit dem steigenden Anteil erneuerbarer Energien führen im neuen ?kotest des ADAC, dem Ecotest, auch entsprechend erstmals Elektroautos das Ranking an. Je mehr erneuerbare Energien wir nutzen, desto sauberer und nachhaltiger werden also Elektroautos, w?hrend Verbrenner unserer Umwelt immer gleichbleibend schaden werden.

Aussage: Die Stromversorgung erneuerbarer Energien ist unzuverl?ssig

Dies ist kein Argument gegen erneuerbare Energien, sondern eines für innovative Konzepte. Stromspeicher k?nnen eine effektive L?sung bieten, um mit der schwankenden Verfügbarkeit erneuerbarer Energien umzugehen, indem man in Stunden hoher Erzeugung (mit beispielsweise hohem Windaufkommen oder an sonnigen Tagen) und niedriger Nachfrage Strom in die Speicher einspeist und diesen in Phasen mit niedriger Produktion bzw. hoher Nachfrage verschiebt. Hierfür fehlen uns aktuell noch die richtigen technischen L?sungen, aber wir sind auf einem guten Weg.

Kraftblock ist ein Beispiel für einen ?konomisch und ?kologisch sinnvollen Speicher, der seinen Teil dazu beitragen kann, dass die Sorge um die Volatilit?t Erneuerbarer Energien bald der Vergangenheit angeh?rt. Das deutsche Startup Sonnen verkauft Speicher an private H?user und verwaltet dies intelligent, l?dt die Speicher voll, wenn ausreichend Strom aus erneuerbaren Energien vorhanden ist. Sogar die eAutos selbst k?nnen zum Speicher werden.

Aussage: Die verwendeten Batterien sind schlecht für die Umwelt

Ein weiteres Argument gegen Elektroautos ist, dass die Lithium-Ionen-Batterien schlecht für die Umwelt sind. Zwar sind sie heute noch nicht ideal, aber in Summe bereits besser als Diesel und andere Verbrenner. Das Wichtigste: Batterien haben 10x mehr Optimierungspotential als Verbrenner, die weitgehend ausentwickelt sind. Tesla beispielsweise will immer mehr auf die Verwendung seltener Rohstoffe für Batteriematerial verzichten und sich dagegen künftig auf Nickel konzentrieren. Und mit Maxwell und vielen anderen Firmen und Forschungsprojekten werden wir weitere Sprünge in den verwendeten Materialien, langlebigkeit und Energiedichte sehen.

Aussage: Bei der Herstellung von Batterien wird zu viel CO2 ausgesto?en

Seit 2017 kursiert in der Presse folgende Behauptung: Durch die Herstellung einer Tesla-Batterie würden mehr als 17 Tonnen CO2 ausgesto?en und man müsse acht Jahre damit fahren, damit es sich ?kologisch rechne. Die zitierte Studie wurde jedoch falsch interpretiert. Zum einen wurden in der oft zitierten Studie Hybridfahrzeuge zu den Verbrennern gerechnet, was deren Durchschnittsemissionen natürlich senkt. Zum anderen basieren die prominenten 17 Tonnen auf dem Beispiel einer 100-Kilowattstunden-Batterie – einer Batterie, die wesentlich gr??er ist als die eines durchschnittlichen Elektroautos.

Der Journalist, der die Zahl in die Pressewelt gesetzt hatte, führt gegenüber dem Handelsblatt selbst an, dass es falsch sei, die Ergebnisse der Studie direkt auf Batterien von E-Autos anzuwenden. Elektrowagen haben ihm zufolge zudem den Vorteil, ihren CO2-Fu?abdruck viel mehr senken zu k?nnen als Verbrenner. Somit seien sie eine Antwort auf den Klimawandel.

Aussage: Die Rohstoffgewinnung schadet der Umwelt

Es stimmt, die Rohstoffe der Batterien sind knapp. Doch ist das Vorkommen an Erd?l sehr viel knapper als das von Lithium oder Kobalt. Und es stimmt auch, dass der Abbau schlecht ist – sowohl für die Umwelt als auch für die indigene Bev?lkerung vor Ort. Meine Hoffnung ist aber, dass die Forschung hier langfristige Perspektiven aufweist, beispielsweise indem grüne Alternativen zu den kritischen Rohstoffen verwendet oder Rohstoffe recycelt werden. Schon heute konnte zum Beispiel Tesla den Anteil dieser Rohstoffe um Faktoren reduzieren und die Ladezyklen (Lebensdauer) um ein vielfaches erh?hen.

Es ist also ein Problem, das man weiterhin adressieren sollte, für das es aber eine L?sung zu finden gilt, anstatt es als ein Argument für den Diesel oder andere Verbrenner zu nutzen, da Erd?l definitiv knapp ist - und die Klimaerw?rmung unserer Umwelt unmittelbar schadet.

Aussage: Batterien sind ein Abfallprodukt

Was passiert mit den Batterien ausrangierter Autos? Anders als die Lithium-Ionen-Akkus ausrangierter Handys und anderer Elektroger?te, stellen die Batterien der Elektroautos eine in jeder Hinsicht gr??ere Herausforderung bei der Entsorgung dar. Das Recycling der Batterien ist momentan noch sehr teuer. Eine M?glichkeit ist Reusing statt Recycling, also die Wiederverwendung. Meist haben die ausrangierten Batterien noch bis zu 70 bis 80 Prozent ihrer Ladekapazit?t. Dadurch eignen sie sich zwar nicht mehr für ein Elektroauto, aber zum Beispiel als Stromspeicher für zu Hause. Auch Anwendungen wie Stra?enbeleuchtung oder Backup-Power für Datenzentren werden getestet.

Die M?glichkeiten zur Verwertung und Wiederverwendung der Batterien würde dann auch noch einmal die CO2 Bilanz der Elektroautos verbessern.

Aussage: E-Autos sind die Zweitautos der Elite

E-Autos werden h?ufig als Zweitwagen angeschafft. Das liegt zugegebenerma?en daran, dass sowohl die Reichweite als auch die Infrastruktur noch nicht voll entwickelt sind und Elektroautos sich derzeit besser für Kurzstrecken eignen. Schauen wir auf Tesla, hat das Model S aktuell eine Reichweite von 632 Kilometern – bei energiesparender Fahrweise. In der Praxis sind das oft nur 500 Kilometer. Ich gehe jedoch davon aus, dass die Batterien im Jahr 2025 eine deutlich h?here Reichweite aufweisen werden.

Aussage: Den Benziner gegen ein E-Auto einzutauschen, ist verschwenderisch

Ja, ein Neukauf ist auf kurze Sicht nicht sonderlich umweltfreundlich, doch wir brauchen eine Wende hin zu einer nachhaltigeren Art zu leben und dazu geh?rt eben auch eine klimaneutrale Mobilit?t, wie sie langfristig mit Elektroautos m?glich sein wird. Entscheidend ist, dass es nicht so weitergehen kann wie bisher. Ich fordere nicht, dass bestehende Autos verboten werden, doch ab jetzt müssen wir konsequent auf E-Mobilit?t setzen.

Fazit

Es ist nur menschlich, an altbekanntem festzuhalten. Und klar, wir Deutschen haben ein ganz besonderes Verh?ltnis zum Diesel. Aber vielleicht hilft es auch, sich die historische Entwicklung einmal vor Augen zu führen.

Auch der Dieselmotor hatte Startschwierigkeiten und man begegnete ihm zu Beginn mit Skepsis. Seinen internationalen Aufstieg hatte er auch der ?lkrise und seinem geringeren ?lverbrauch zu verdanken. Ironischerweise verst?rkte die damalige Debatte um den Klimawandel seine Beliebtheit - er hatte n?mlich einen geringeren CO2-Aussto? als die anderen Motoren. Entsprechend entschied die Bundesregierung ab 1973, den Dieselmotor gegenüber dem Benzinmotor steuerpolitisch zu unterstützen. Diejenigen, die heutzutage in der Subventionierung der Elektromobilit?t also eine Verschw?rung der Politik sehen, sollten sich vor Augen führen, dass der Dieselmotor damals ebenso subventioniert wurde.

Mit Elektromobilit?t haben wir nun eine umsetzbare L?sung, die sowohl umweltfreundlich als auch gesund ist, und die zudem mittelfristig enormes Potenzial mitbringt, noch nachhaltiger zu werden. Beim Vergleich von Elektroautos zu Verbrennern dürfen wir keinen Denkfehler begehen, indem wir von heutigen Umst?nden ausgehen. Der Anteil erneuerbarer Energien wird steigen. Elektroautos werden langfristig viel weniger CO2 emittieren als Diesel-Autos und andere Verbrenner. Sie werden das Smog-Problem l?sen und au?erdem zu weniger L?rm auf den Stra?en beitragen.

Laut Scientists4Future werden es technologische Entwicklungen bald m?glich machen, auf ein bezahlbares Energiesystem zu wechseln, das g?nzlich auf erneuerbaren Energien basiert. Hierbei ist es aber auch wichtig, dass die Politik die zukunftsweisenden Technologien f?rdert.

Wenn der Diesel als Verbrennungsmotor einst der “Umweltmotor” war, müssen wir ihn loslassen, wenn er es nicht mehr ist, anstatt Angst vor neuen Technologien zu haben. Dennoch bin ich gegen Dieselverbote, da diese keine sozial nachhaltige L?sung sind. Stattdessen sollte ab 2025 kein einziges neues Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zugelassen werden. Alte Fahrzeuge sollten aber uneingeschr?nkt weiter fahren dürfen.

Wir sollten also nicht den Unkenrufen folgen, die meinen, ein Wandel sei nicht m?glich, sondern es gemeinsam versuchen. Wir müssen uns nur bewusst machen, dass das, was wir heute als selbstverst?ndlich und altbekannt betrachten, auch einmal neu war. Wenn es nun bessere Alternativen gibt, ist es nicht rational, an Altem festzuhalten.

Dieser Artikel erschien zuerst als Xing Klartext.

Eineinhalb Jahre ist dieser Beitrag alt - die Thesen haben sich bewahrheitet und die Argumente ist noch heute schlüssig... Gut geschrieben !!!

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Thomas Hargita

Senior Manager und Automotive SPICE Assessor

4 å¹´

Das sagt alles. Als Tesla Fahrer kann ich dir zu 100 % über einstimmen!

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Uwe Hüfner

Account Executive bei IANUS Simulation I Cloud & KI gestützte Simulationen als Wettbewerbsvorteil

5 å¹´

TESLA - ausgebrannt, hochgef?hrlich? - " Wissenschaftler und Juristen sind ratlos, wie sie mit Wracks wie diesem umgehen sollen. "??https://www.handelsblatt.com/auto/nachrichten/elektroauto-ausgebrannter-tesla-in-oesterreich-wird-zum-hochgefaehrlichen-sondermuell/25232168.html?ticket=ST-11020517-7EhV6WSa3KZZGSKiwv5t-ap6

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Uwe Hüfner

Account Executive bei IANUS Simulation I Cloud & KI gestützte Simulationen als Wettbewerbsvorteil

5 å¹´

R?umen wir mit den Vorurteilen über Diesel-Autos auf !? ? ? ? ? ? ? ? Mehr Diesel = bessere Luft . Getestet in Stuttgart ...??https://www.youtube.com/watch?v=yo960sPaWDw

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Uwe Hüfner

Account Executive bei IANUS Simulation I Cloud & KI gestützte Simulationen als Wettbewerbsvorteil

5 å¹´
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