Mindfood
Susanne Magdalena Karr ? ?? Coach und freie Autorin
Leben statt überleben: Mach dich selbst zur Priorit?t und erobere deine Tr?ume zurück!
Food has gained a high level of importance, apart from being an existential necessity. These days discussions about eating are to be found all over the place, as there is more and more evidence available about the connection of eating habits, environmental issues, and quite clearly, pandemics.
At the same time there are those who strive to maintain the importance of food pleasures which related to animal flesh. This argument uses a tight link between the equation of other’s death - and own satisfaction. A somewhat linear, one dimensional point of view. A point that I will follow on about in one of the next blog entries.
In one of my former projects I asked persons from different backgrounds to explain their point of view regarding the practices related to food production. I tried to understand their desire and ability to suppress knowledge and feelings. Indeed, the mindless ability to enjoy pain loaded food relates to a lack of realism, I hereby rely on a redefinition of realism, by Anna Barcz: she suggests to use it as “an attempt to open up reality”.
Taking a philosopher’s perspective: one of the questions that arise as soon as we think about eating flesh of other living beings, that have been put to death for the only reason of alleged meat eating related pleasure, is: can it be ethically maintained to deprive another sentient being, maybe even possessing a soul, from its right to live? Putting it more bluntly: what gives us the right to discriminate them on the one hand into “significant others”, as Donna Haraway points out, and on the other hand into nameless production material, aka livestock? The fact that many people consider the mere existence of anything as horrible as a “wet market” as normal is worth some more thoughts. Following Jacques Derrida, we can describe the treatment of these animals as unequal fight and even an ongoing war (une lutte inégale, une guerre en cours).
Taking an environmentalist’s perspective: There is overwhelming evidence about the connection of lifestyle, especially food habits and environmental and, as for now, global health issues. The waste of land for the agroindustrial (aka aggro-industrial) complex is quite absurd. Growing food for animals that will be eaten. Destroying vast areas, woodlands, rainforests. Add on: the destructive emissions of CO2 and other climate harming gases due to intensive farming.
Taking a psychologist’s perspective: how should we, as a society, deal with the violent, ongoing, everyday practices of exploiting and killing millions of sentient beings? Needless to say, there must be a causal relation between the readiness to use violence and psychical well being of a society.
The question of choosing food is no longer one of personal taste. It has become a moral one, impacting on the survival of life on earth. It seems highly questionable how the present waste and destruction of natural resources will be explicable to future living beings. They will have to deal with the consequences, maybe also some of us, if we are tough enough to survive Maybe the world will last longer than the next bloody feast. Maybe we should be prepared.
- Lugubrious, this input. I would like to tell you something uplifting as a counterbalance! says Zebra. - Let's hear it! Okapi answers. - There are people who cuddle with llamas because it's so relaxing. - What is the beauty of it? Okapi raises an irritated eyebrow. Do llamas like that? - They do for a while. They don't have much trouble setting boundaries when it gets too much for them. You know... Zebra purses its lips.
Essen hat einen hohen Stellenwert erlangt, abgesehen von existenzieller Notwendigkeit. Heutzutage ist die Diskussion über das Essen allgegenw?rtig, und es gibt immer mehr Belege für den Zusammenhang von Essgewohnheiten, Umweltfragen und - aktuell - auch ganz klar Pandemien.
Gleichzeitig gibt es diejenigen, die danach streben, die Bedeutung des Genusses, der mit Tierfleisch zusammenh?ngt, zu verteidigen. Dieses Argument m?chte eine zwingende Verbindung, eine Art Gleichung: der Tod eines anderen = eigene Zufriedenheit. Eine irgendwie lineare, eindimensionale Sichtweise. Werde ich in einem der n?chsten Blog-Eintr?ge noch einmal n?her betrachten.
In einem meiner früheren Projekte habe ich Personen mit unterschiedlichem Hintergrund gebeten, ihren Standpunkt zu den Praktiken im Zusammenhang mit der Fleisch und Milchproduktion zu erl?utern. Ich versuchte, ihren Wunsch und ihre F?higkeit zu verstehen, Wissen und Gefühle zu unterdrücken. In der Tat h?ngt die bewu?tlose F?higkeit, schmerzbeladenes Essen zu genie?en, mit einem Mangel an Realismus zusammen. Ich stütze mich dabei auf eine Neudefinition des Realismus von Anna Barcz: Sie schl?gt vor, den Begriff Realismus neu zu verwenden, als "Versuch, die Realit?t zu ?ffnen“.
Verschiedene Perspektiven hierzu:
Philosophie: Eine der Fragen, die sich stellt, sobald wir über den Verzehr von Fleisch anderer Lebewesen nachdenken, die einzig aus dem Grund eines angeblichen Vergnügens beim Essen get?tet wurden, lautet: Ist es ethisch vertretbar, einem anderen fühlenden Wesen, das Recht auf Leben zu entziehen? Um es deutlicher auszudrücken: Was gibt uns das Recht, sie einerseits in Lebensgef?hrtInnen und andererseits in namenloses Produktionsmaterial, alias ?Nutztiere“, zu diskriminieren? Die Tatsache, dass viele Menschen die blo?e Existenz von realem Horror eines Lebend-Tiermarkts als normal ansehen, ist einige weitere überlegungen wert. Die Behandlung dieser Tiere hat Jacques Derrida als ungleichen Kampf und sogar als einen andauernden Krieg bezeichnet (?une lutte inégale, une guerre en cours“).
Umweltschutz: Es gibt überw?ltigende Beweise für die Verbindung von Lebensstil, insbesondere von Ern?hrungsgewohnheiten und Umwelt- und, wie im Moment, globalen Gesundheitsfragen. Die Verschwendung von Land für den agroindustriellen (auch genannt aggro-industriellen) Komplex ist ziemlich absurd: Anbau von Nahrung für Tiere, die gegessen werden sollen. Die Zerst?rung riesiger Gebiete, W?lder und Regenw?lder. Hinzu kommen: die zerst?rerischen Emissionen von CO2 und anderen klimasch?dlichen Gasen durch intensive Landwirtschaft.
Psychologie: Wie sollen wir als Gesellschaft mit den gewaltt?tigen, andauernden, allt?glichen Praktiken der Ausbeutung und T?tung von Millionen fühlender Wesen umgehen? Unn?tig zu sagen, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Bereitschaft zur Gewaltanwendung und dem psychischen Wohlbefinden einer Gesellschaft geben muss.
Die Wahl des Essens ist keine pers?nliche Frage des Geschmacks. Sie wirkt sich auf das überleben auf der Erde aus. Es erscheint h?chst fragwürdig, wie man zukünftigen Lebewesen die aktuelle Verschwendung und Zerst?rung erkl?ren soll. Sie müssen mit den Folgen fertig werden. Vielleicht auch einige von uns aktuellen Zeitgenossinnen, wenn wir z?h genug sind, um zu überleben Vielleicht wird die Welt l?nger als bis zum n?chsten blutigen Fest dauern. Vielleicht sollten wir vorbereitet sein.
- Düster, düster dieser Input. Da m?chte ich noch was Sch?nes als Gegengewicht erz?hlen! meint Zebra. - La? h?ren! antwortet Okapi. - Es gibt Leute, die kuscheln mit Lamas weil das so entspannend ist. - Was ist das Sch?ne daran? Okapi zieht irritiert eine Augenbraue hoch. M?gen das die Lamas? - Eine Zeit lang schon. Sie haben nicht so gro?e Probleme sich abzugrenzen wenn’s ihnen zu viel wird. Du wei?t schon... Zebra spitzt die Lippen.
Anna Barcz: Animal Narratives and Culture. Vulnerable Realism. Cambridge Scholars Publishing, 2017
Donna Haraway: When Species Meet, University Of Minnesota Press, 2007
Jacques Derrida: L’Animal que donc je suis. Galilée, 2006
(The Animal that therefore I am. Fordham University Press, 2008)
(Das Tier, das ich also bin. Passagen Verlag, Wien 2010